Die Feuerwehr Einsiedeln stellte dem Bezirksrat ein Gesuch um Bewilligung des "Projektes Jugendfeuerwehr" und reichte dazu ein detailliertes Konzept ein. Das Gesuch wurde unter anderem mit der ungünstigen Alterstruktur der Feuerwehr und den zunehmenden Rekrutierungsschwierigkeiten begründet. Zur diesjährigen Infoveranstaltung seien dreihundert Personen eingeladen worden, doch nur drei Personen hätten die Veranstaltung besucht und eine Person entschied sich schliesslich zum Beitritt. Jugendfeuerwehren gebe es in der Schweiz seit längerem und dies sei eine sinnvolle Form der Jugendförderung. Das Gesuch geht von einem einmaligen Bezirksbeitrag von Fr. 20'000.-- und von jährlich wiederkehrende Kosten von ca. Fr. 6'000.-- aus. Die ausgebildeten Leiter würden sich aus dem Verein Rettungskorps Einsiedeln rekrutieren und ehrenamtlich arbeiten. Auch wenn der Bezirksrat die Initiative der Feuerwehr Einsiedeln, mit welcher unter anderem künftigen Rekrutierungsschwierigkeiten entgegen gewirkt werden soll, schätzt, hat er gegen die Einführung einer Jugendfeuerwehr gewichtige Vorbehalte. So bezweifelt der Bezirksrat, dass sich - zur Zeit in der Feuerwehr Einsiedeln noch kaum bestehende - Rekrutierungsschwierigkeiten mit einer Jugendfeuerwehr vermeiden lassen. Die meisten Jugendlichen würden noch im Übergang vom Kindes- in das Jugendalter in die Feuerwehr eintreten. Während der Aktivität in der Jugendfeuerwehr würden grosse Änderungen wie der Beginn der Pubertät und der Eintritt in das Berufsleben bevorstehen. Das Interesse könnte dann mit dem Aufkommen dieser Veränderungen auch rasch wieder schwinden. Erhebliche Bedenken hegt der Bezirksrat auch in Bezug auf die Belastung jener Feuerwehrmitglieder, welche die Jugendfeuerwehr leiten würden. Wie dies auch in den meisten Vereinen der Fall ist, erbringen oft nur wenige Personen ein sehr hohes Engagement. Die Belastung für diese Schlüsselpersonen könnte mit der Einführung der Jugendfeuerwehr zu gross werden. Schon heute nehmen die Mitglieder der Feuerwehr pro Jahr an 30 - 40 Übungen teil; dazu kommen die Ernstfall-Einsätze. Für einzelne Mitglieder kämen noch die Einsätze für die Jugendfeuerwehr vorwiegend an Samstagen und Mittwochnachmittagen dazu. Der Bezirksrat möchte der Tendenz einer Professionalisierung eher entgegenwirken; er erachtet den Milizgedanken, welcher auch bei den Behörden im Bezirk und bei vielen Vereinigungen, welche sich in und für die Öffentlichkeit engagieren, gilt, als sehr wertvoll. Dazu muss aber die Belastung des Einzelnen in Grenzen gehalten werden. In Bezug auf die Rekrutierung neuer Mitglieder geht der Bezirksrat nicht davon aus, dass diese künftig massiv schwieriger werden könnte. Der Dienst in der Feuerwehr ist für junge Leute, vor allem wenn sie technisch interessiert sind, keineswegs unattraktiv und es besteht auch eine gesetzliche Feuerwehrpflicht. Schliesslich sprechen in Anbetracht der prekären Finanzlage des Bezirks auch die nicht unerheblichen wiederkehrenden Kosten gegen die Einführung der Jugendfeuerwehr. Auch wenn es sehr idealistisch und anerkennenswert ist, dass das Leiterteam diese Arbeit ehrenamtlich und besoldet leisten will, fragt es sich, ob es auf längere Sicht tragbar wäre, dass die einen Mitglieder der Feuerwehr für ihre Arbeit besoldet werden, während andere Mitglieder zahlreiche unbesoldete Arbeitsstunden leisten würden. Eine Besoldung des Leiterteams kommt aber aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Aus diesen Gründen hat der Bezirksrat das Gesuch abgelehnt.
Verschiedenes
Der Bezirksrat
wählt Brigitte Durrer, Holenstrock 8, Einsiedeln anstelle von Markus Brändle als Mitglied der Kommission Liegenschaften Sport Freizeit;
erteilt Werner Hübscher, Hotel Drei Könige die Bewilligung zum Betrieb eines unbedienten Raucherraum im Hotel Drei Könige;
beschliesst die Ausserbetriebnahme der Fahrzeugwaage beim ehemaligen Güterschuppen SOB;
unterbreitet dem Bildungsdepartement seine Vernehmlassung zur Teilrevision der Personal- und Besoldungsverordnung für Lehrpersonen an der Volksschule;
genehmigt Beiträge der Kulturkommission an das Orchester Wood & Metal Connection vom 1. und 3. Juli 2011
Kloster Einsiedeln, Stiftstatthalterei, Pater Lorenz Moser, Einsiedeln: Gasthaus St. Meinrad Fassadensanierung und neues Vordach über Eingang; Kapelle St. Meinrad: Neugestaltung Vorplatz, Etzel 12, Egg
Reichner-Strazzer Renata, Riegelweidstrasse 21, 8841 Gross: Gartenabschlussmauer zur Strasse
Kälin Peter, Moostrasse 2, Trachslau: Nutzungsänderung Restaurant in Wohnen
Mastronardi Antonio und Olivia, Gimmermeh2a, Einsiedeln: Fassadenrenovation
Räss Franz und Margrith, Euthalerstrasse 35, Euthal: Doppelgarage, Keller- und Heizungsraum sowie Wohnraumerweiterung im Dachgeschoss (bereits erstellt)