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Altlasten beim Kindergarten Nordstrasse - wie weiter

07.12.2018
Resultat Historischer Untersuchung liegt vor
            
Im April dieses Jahres begannen die Arbeiten für den geplanten neuen Kindergarten an der Nordstrasse. Beim Ausheben der Leitungsgräben wurden vom Bezirk Einsiedeln Bodenproben in Auftrag gegeben. Es kam zum sofortigen Baustopp, da die Proben erhöhte Schadstoffwerte aufwiesen. Das Gebiet war zuvor noch nicht als belasteter Standort bekannt und nicht entsprechend registriert. 
               
Der ausgehobene Leitungsgraben wurde aufgefüllt, mit einem Vlies abgedeckt und die Baustelle wieder mit einem Asphaltbelag versiegelt, sodass ein Kontakt mit dem Untergrund nicht möglich ist. Seither wartete der Bezirk Einsiedeln auf das Ergebnis der weiteren Untersuchungen. Diese folgen einer klar geregelten Vorgehensweise, der erste Schritt beinhaltet eine geschichtliche Aufarbeitung.
                   
Das Ergebnis dieser historischen Untersuchung liegt nun vor. Die Untersuchung nahm mehrere Monate in Anspruch und wurde von der Firma Jäckli Geologie gemäss der kantonalen Altlasten-Verordnung durchgeführt. Alte Dokumente, Fotografien und Luftaufnahmen wurden ausgewertet; auch wurden Zeitzeugen befragt, Personen, die seit sehr langer Zeit an der Nordstrasse wohnen oder dort aufwuchsen. Ziel der aufwändigen Abklärungen war es, herauszufinden, was - vor langer Zeit - die Ursachen für den heute belasteten Untergrund waren, und wer die einstigen Verursacher waren. Die historische Untersuchung soll darüber Auskunft geben, welche Materialien in welchen Mengen früher eingesetzt und gelagert wurden und zu welchen Belastungen an Schadstoffen dies auf der Parzelle mit der Katasternummer 2328 und den angrenzenden Grundstücken geführt haben könnte.
                     
Herkunft der Sch adstoffe - eine Gasfabrik 
Die untersuchte Parzelle mit dem heutigen Kindergartenprojekt lag Mitte des 19. Jahrhunderts am äussersten Siedlungsrand von Einsiedeln. Im südlichen Bereich wurde ab 1877 von der Firma Benziger eine Gasfabrik betrieben. Bei den früher üblichen Verfahren zur Gewinnung von Gas entstanden als Nebenprodukte Teer und Teeröl sowie auch Ammoniak. Bei der Reinigung des Gases fielen auch Cyanid und Schwefelsalze an. Ob diese Stoffe gelagert oder wohin sie entsorgt wurden, ist weiterhin unklar. Der Betrieb des Gaswerkes wurde bereits 1912 eingestellt; der Gasometer, das Behältnis zum Sammeln des Gases, wurde in der Folge rückgebaut. Nach der Stilllegung der Gasfabrik wurde auf dem Grundstück eine Gemüsegärtnerei betrieben.
                     
und eine Deponie
Die geschichtlichen Abklärungen ergaben weiter, dass der Bezirk Einsiedeln zwischen 1930 und 1940, im nördlichen Teil der Parzelle an zwei verschiedenen Standorten eine offene Kehrichtdeponie betrieb. Abfälle aus den Haushaltungen jener Jahre umfassten einen grossen Anteil biogenen Abfalls, also Gemüse- und Obstreste, sowie Glas, Metall, Konservenbüchsen und Ofenschlacke. Die Deponien waren wohl nicht sehr umfangreich. Siedlungsabfälle aus jener Zeit sind meist unbedenklich, genauere Abklärungen sind aber auch hier nötig. Weiter ist unklar, ob der Boden im Bereich der Deponie je abgetragen und rekultiviert wurde.
                      
Sanierungsbedarf muss weiter geklärt werden 
Weitere Untersuchungen sind auf der fraglichen Parzelle unumgänglich. Noch kann keine genaue Grenze zwischen möglicherweise mit Schadstoffen belasteten Flächen und sicher unbelasteten Flächen gezogen werden. Im Rahmen der nachfolgenden, sogenannten technischen Untersuchung sind weitere Probennahmen und chemische Analysen des Bodens sowie des Grundwassers und der Gase im Boden vorgesehen. Die Studie der Jäckli Geologie mit den Empfehlungen zur technischen Untersuchung ist zur Stellungnahme an das Amt für Umwelt des Kantons weitergereicht worden. Die Freigabe der Untersuchung ist auf Anfang nächsten Jahres zu erwarten. Erst mit dem Ergebnis der technischen Untersuchung, die je nach Resultat bis zu einem Jahr dauern wird, weiss man mit Sicherheit, ob überhaupt ein Sanierungsbedarf für die Böden besteht oder nicht.
                           
Frühere Unwissenheit und Sorglosigkeit
An der Unwissenheit und Sorglosigkeit früherer Generationen im Umgang mit Schadstoffen und Abfällen tragen wir heute schwer. Die Folgen davon sind mit viel Aufwand verbunden, zunächst mit dem Aufwand zur Abklärung der genauen Sachlage, später, wenn nötig, mit dem Aufwand der Sanierung der Böden und des Untergrundes. Mit der sorgfältigen Vorgehensweise übernimmt der Bezirk Einsiedeln die Verantwortung dafür, dass durch möglicherweise vorhandene Schadstoffe keine neuen Gefährdungen entstehen. Kompromisse sind hier keine möglich.
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