Paracelsus arbeitete als Hospitant an der Bergschule und als Laborant in den nahen Metallhütten und Mineralbergwerken. Seine medizinischen Universitätsstudien schloss er 1516 mit dem Doktorat in Ferrara ab. Danach wirkte er von 1519 bis 1520 als Feldarzt, bevor er sich 1524 als praktizierender Arzt in Salzburg niederliess. 1527 wurde Paracelsus zum Stadtarzt und Honorarprofessor an der Universität in Basel ernannt.
Bald geriet er in Konflikt mit der Fakultät und seinen Kollegen, denen seine neuartigen Auffassungen widerstrebten. Mit der Flucht aus Basel im Jahre 1528 begann für ihn ein bewegtes, lehrreiches Wanderleben und zugleich eine bedeutende schriftstellerische Tätigkeit. In St. Gallen und im Appenzellerland, wo er als Arzt und als Laienprediger wirkte, entstanden die ersten theologischen Aufzeichnungen (1532 / 33).
1541 kehrte Paracelsus nach Salzburg zurück, wo er noch im selben Jahr am 24. September verstarb. Da Paracelsus seiner Lebtag Leibeigener des Klosters Einsiedeln war, sandte der damalige Abt einen Mönch nach Salzburg, um den sogenannten Todfall (die dem Kloster testamentarisch zustehende Erbschaft), in diesem Falle einen silbernen Becher, einzuziehen.
Paracelsus entwickelte neue Arzneimittel mit Hilfe von anorganischen Verbindungen, durch die er die bisher üblichen Drogen und Pharmaka ersetzte. Zudem bezog er die Chirurgie ausdrücklich in seine Heilkunst ein.
Mit seiner ganzheitlichen Behandlung versuchte er eine Krankheit nicht nur zu diagnostizieren, sondern auch deren Ursache und Therapie in einem grösseren Zusammenhang zu sehen und zu deuten. Kosmische Einflüsse, aber auch seelische bzw. psychische Faktoren wurden mit einbezogen. Als Arzt, Alchimist, Philosoph und Theologe hat Paracelsus gerade heute wieder viel an Bedeutung gewonnen.
Erstmals gedachten die Einsiedler ihres berühmtesten Sohnes im Jahre 1941, anlässlich des 400. Todestages. 1993 wurde der 500. Geburtstag von Paracelsus gebührend gefeiert, um die Erinnerung an ihn im Gedächtnis der Bevölkerung wachzuhalten. ©